Technikerschüler präsentieren anspruchsvolle Projekte
In der Gewerblichen Schule Crailsheim wurden auch in diesem Jahr die Technikerarbeiten der Absolventen der Fachschule für Elektro- und Maschinentechnik sehr professionell präsentiert. Die Gäste – Firmenvertreter, Vertreter des Kreistages, des Landtages, Betreuer und Schüler der Schule mit Angehörigen – konnten sich nach der Begrüßung durch Schulleiter Andreas Petrou, Klassenlehrer Dr. Werner Herrmann und Abteilungsleiter Günther Kempf vom hohen Niveau der zweijährigen Ausbildung überzeugen. Auf einem Rundgang durch das Schulgebäude war an 30 Stationen mit großer Sachkenntnis konstruierte Technologie zu sehen.
Die anspruchsvollen und in enger Zusammenarbeit mit der heimischen Industrie entstandenen Projekte der Maschinenbauer befassten sich mit unterschiedlichsten Verfahren und Einrichtungen zur Optimierung von Fertigungs-, Montage-, Transport- und Prüfprozessen in Betriebsläufen. Dazu gehören beispielsweise eine Konzipierung zur mehrdimensionalen Verstellung von Etiketten-Spendern, die Neukonstruktion einer Einpressvorrichtung sowie Konstruktionen und Erweiterungen von Anlagen zum Fördern verschiedener Produkte in der Nahrungsmittel-, Pharma- und Elektronikbranche. Weitere Themen sind die Entwicklung und Konstruktion diverser Prüfeinrichtungen für pneumatische Messblöcke, für Hydraulikanlagen von Mobilmaschinen und für optische Erfassungssysteme im Pharmabereich, außerdem die Optimierung von Spann- und Positioniervorgängen beim Fräsen, Schweißen und dem im Werkzeugbau eingesetzten PECM-Verfahren sowie die optimierte Produktgestaltung eines Greifers für additive Fertigungstechnologien bis hin zur ergonomischen Gestaltung von Arbeitsplätzen.
Im Bereich der Elektrotechnik ist ein Schwerpunkt die Umsetzung und Weiterentwicklung der Industrie 4.0 und der Lernfabrik 4.0. Auch reale Projekte bezüglich der Projektierung und Visualisierung im Bereich der Gebäudeautomatisation sind vertreten. Immer wichtiger wird die Entwicklung virtueller Modelle für Transport- und Robotersysteme. In diesem Bereich, sowie bei der notwendigen Schnittstellenentwicklung und unterschiedlichsten Testsystemen wurden weitere Arbeiten realisiert. Die Weiterentwicklung sowohl von Software als auch von Hardwarekomponenten bei Anlagen und Transportsystemen wurde für die unterschiedlichsten Technologiebereiche umgesetzt. Die Bandbreite reicht hierbei von Fülleinheiten bis hin zu modernsten Batterie-Formatierungsanlagen. RFID-Anwendungen, Prüfeinrichtungen und auch lasergestützte Wartungssysteme wurden von den angehenden Technikern auf höchstem Niveau umgesetzt.
Zur Lösung der vielschichtigen Aufgaben bedienten sich die zukünftigen Techniker der heute in der Industrie üblichen modernen Technologien, auf deren Anwendung sie während der Ausbildung grundlegend vorbereitet wurden. Sämtliche Arbeiten wurden gekonnt präsentiert und mit umfassenden Dokumentationen versehen. Sie erreichten in Umfang und Qualität teilweise das Niveau von Bachelorarbeiten. Das engagierte Standpersonal gab bereitwillig auf alle Fragen sachkundige Antwort.
Sinn und Zweck der Technikerarbeiten ist, fachliche Probleme selbständig zu analysieren, zu strukturieren und praxisgerecht zu lösen. Die Schüler hatten hierbei die Möglichkeit, Aufgabenvorschläge selbst einzubringen. Fehlende Informationen mussten teilweise unter hohem Zeitaufwand und mit großem persönlichem Einsatz gewonnen werden. So betrug der Zeitaufwand für die Arbeiten zusammengenommen mehr als 8500 Arbeitsstunden.
Besonderer Dank gilt den beteiligten Firmen und allen, die die Projekte durch Rat, Tat und Fertigungsmaterialien unterstützten. An den präsentierten Projekten waren folgende Unternehmen beteiligt: Arnold, Dörzbach; Bausch & Ströbel, Ilshofen; Bosch, Crailsheim; Breitner Abfüllanlagen, Schwäbisch Hall; Bürkert, Gerabronn; GEMÜ Ingelfingen; Groninger, Crailsheim; Heitec, Crailsheim; itek, Schwäbisch Hall; Neuberger, Rothenburg ob der Tauber; Optima, Schwäbisch Hall; Rommelag Engineering, Sulzbach-Laufen; Schubert, Crailsheim; Stako, Wolpertshausen; SWG Schraubenwerk Gaisbach, Waldenburg; Varta, Ellwangen; Voith Turbo, Crailsheim; WTN Werkzeugtechnik, Niederstetten; Yanmar, Crailsheim sowie die Gewerbliche Schule Crailsheim.
Die Technikerausbildung hat Zukunft
An der Gewerblichen Schule Crailsheim wurden seit über 40 Jahren mehr als 1400 junge Menschen mit abgeschlossener Berufsausbildung und mehrjähriger Praxis zu Technikern ausgebildet. Diese sind heute großteils in der Region tätig. Arbeitswissenschaftler sehen für Fachkräfte mit einer gehobenen abgeschlossenen Berufsausbildung einen wachsenden Bedarf. Eine Technikerausbildung an der Crailsheimer Gewerblichen Schule dürfte sich deshalb auch für die Zukunft lohnen, da die heimische Industrie an qualifizierten Technikern sehr interessiert ist. Nähere Informationen erteilt die Crailsheimer Gewerbliche Schule, Telefon: 07951/96010.