Auf einem Gipfel mit Aussicht auf weitere Berge
icon.crdate29.07.2025
Nach drei Jahren war es am Samstag, 12. Juli endlich so weit: Abiturientinnen und Abiturienten des Technischen Gymnasiums erhielten bei ihrem Abiball in der Mehrzweckhalle Ingersheim die begehrten Abitur-Zeugnisse.
Nach drei Jahren war es am Samstag, 12. Juli endlich so weit: Abiturientinnen und Abiturienten des Technischen Gymnasiums erhielten bei ihrem Abiball in der Mehrzweckhalle Ingersheim die begehrten Abitur-Zeugnisse. Festlich gekleidet und gut gelaunt feierten sie den Erwerb der Hochschulzugangsberechtigung mit ihren Eltern, Freundinnen, Freunden, Lehrerinnen und Lehrern.
Schulleiter Andreas Petrou beglückwünschte die Abiturientinnen und Abiturienten als erster zu den bestandenen Prüfungen. „Unterschiedliche Charaktere“ hätten in einem strukturellen Rahmen Toleranz, Respekt und Kompromissbereitschaft erfahren – ein wichtiger „Lebensraum“, um diese wichtigen gesellschaftlichen Werte zu verinnerlichen: „Den verlassen Sie jetzt.“
Besorgnis hingegen äußerte der Schulleiter darüber, dass sich inzwischen auch sehr viele junge Leute ein autoritäres System wünschten. Dies sei „schädlich für das demokratische Zusammenleben“. Er rief die Schülerinnen und Schüler dazu auf, achtsam zu sein und Verantwortung zu übernehmen, denn: „Verantwortung ist der Preis, den wir für die Freiheit bezahlen müssen.“
Auch vor den Auswirkungen der Künstlichen Intelligenz warnte er. Bereits George Orwell habe mit seinem Roman „1984“ die Gefahren eines Überwachungsstaates deutlich vor Augen geführt. So müssten wir auf jeden Fall immer klüger bleiben als die KI.
Auch Klassenlehrerin Karin Bringmann-Roth gratulierte den Abiturientinnen und Abiturienten zu ihrem Abschluss. Sie erläuterte, dass sie selbst kaum Erinnerungen an die Redeinhalte oder die Redner bei ihrer eigenen Abi-Feier habe, dafür aber umso mehr an „große und kleine Begebenheiten“. Und an solche Erinnerungen im Laufe der zwei Jahre Kursstufe erinnerte sie: Fahrten nach Prag, Barcelona, Künzelsau und Stuttgart, an das Kurzfilmprojekt und an einen „Berg von Entschuldigungen“.
Das Bergwandern machte Mathematik- und Physiklehrer Martin Groß zum Leitgedanken seiner Rede. So hätten die ehemaligen TG-Schülerinnen und -schüler sowohl „Genießer-Strecken“ als auch „Durststrecken“ hinter sich gebracht. Das Motto „Abi-Vegas – mehr Glück als Verstand“, welches der Abi-Jahrgang ausgegeben hatte, korrigierte er dahingehend, dass „Glück und Verstand eingesetzt“ worden sei. In vielen bildreichen Gegensätzen beschrieb er einen „merkwürdigen Jahrgang“, den er „bei einer Etappe der Lebenswanderung“ begleitet habe. Abschließend wünschte er allen, dass sie Verantwortung für sich selbst, für andere und für die Welt übernähmen. Und vergaß nicht zu erwähnen, dass auf vielen Gipfeln sich erst die Aussicht auf weitere Berge ergebe.
Von individuellen Erkennungsmelodien begleitet liefen dann die Abiturientinnen und Abiturienten auf dem ausgelegten roten Teppich auf die Bühne, um unter Applaus die Abiturzeugnisse aus den Händen von Schulleiter Andreas Petrou und Abteilungsleiter Stefan Pfundstein entgegenzunehmen. Eine herausragende Leistung erbrachte Tyler Ullrich mit der Traumnote 1,0. Damit wurde er gleich zum dreimaligen Preisträger, da er auch in Physik eine Auszeichnung erhielt und obendrein den Ferry-Porsche-Preis. Weitere Preise bekamen Pauline Kuch (Geschichte mit Gemeinschaftskunde), Patrick Kiss (Mathematik), Vincent Barth (Deutsch) und Lennard Kraft (Wirtschaftslehre).
Für ihre Lehrkräfte hatten die beiden Abi-Klassen mit viel Fantasie individuelle Geschenke gefertigt. So kam die Siebdruckmaschine der Schule bei der Herstellung der Stofftaschen für die Geschenke zum Einsatz und jede Lehrkraft erhielt einen von Maike Heidenreich und Jana Bruder gehäkelten Schlüsselanhänger mit einem persönlichen Motiv.
In einer Wechselrede dankten die Klassensprecherin Janina Bach und der stellvertretende Klassensprecher Lennard Kraft den Lehrkräften, den Familien, insbesondere den Eltern, den Mitschülerinnen und Mitschülern dafür, sie immer begleitet und unterstützt zu haben. Sie äußerten die Freude darüber, es geschafft zu haben, und nahmen die wichtigste Erfahrung in den Blick: „gemeinsames Wachsen“. Ob Prag, Barcelona, Saalbach-Hinterglemm oder Lloret de Mar: Viele Erlebnisse seien prägend geworden.
Ein kreativer und humorvoller Filmbeitrag der Schülerinnen und Schüler rundete den feierlichen Abend ab und sorgte für großes Amüsement im Publikum.
Das dem festlichen Anlass gemäße, reichhaltige Büfett sowie einen köstlichen Nachtisch ließen sich alle Feiernden schmecken. Zahlreiche Schülerinnen und Schüler des kommenden Abiturjahrgangs halfen – wie es Tradition am TG ist - fleißig beim Einlass, beim Ausschank oder in der Küche.





























